Drachenhuegel

Sollten wir einmal gefragt werden, was man unbedingt in Vietnam sehen muss, dann wäre unsere Antwort klar! Geht unter der Woche nach Bac Ha, bestenfalls ab Sonntag, dann bekommt man noch die Chance, den Markt zu sehen. Bucht dann eine Bergtour und genießt die wahnsinns Aussicht!!

Um 9:00 Uhr ging es los, dafür mussten wir unseren wohlverdienten und extrem entspannten Schlafrhythmus verlegen. Das erste Mal wurden wir mitten in der Nacht um 7:00 Uhr von unserem Wecker aus dem Schlaf geprügelt.

Vinh heißt unser Mann. Er soll uns 6 Stunden und 20 km durch Taeler und über die Berge begleiten. Vinh spricht Vietnamesisch, Englisch und Französisch. Komplementärer Sprachgebrauch. Wenn man ein Wort mal nicht weiss, weiss man es vielleicht in der anderen Sprache. Für alles andere bleiben dann noch Hände und Füße, sollte die Bergsteigung das gerade zulassen. Vinh ist wahrscheinlich der schnellste Bergführer in ganz Vietnam. Das Tempo, welches er vorgibt, ist schnell. Kein Problem für uns erprobte Bergsportler.

Schon die erste Abzweigung der wir im Ort folgten, zeigte uns, den Weg hätten wir niemals ohne ihn gefunden und gewählt. Es ging an den Wohnungen der Einheimischen vorbei direkt raus auf die Reisfelder.
Eine Schlange, die direkt vor uns durch die Terrasse kroch bestätigte uns, dass es gut war lange Hosen und lange Shirts zu tragen, trotz Hitze. Auch die Frisurprobleme, die Jan vor einigen Jahren vererbt bekam, erforderte die Verwendung einer Mütze, da wir später in den Dschungel gehen würden. Annes Frisurprobleme waren für den Urwald zum Glück nicht beeinträchtigend.

Vinh erzählte uns, dass es kleine Fliegen auf der Spitze des Berges gäbe, die sich unter der Haut verkriechen würden und dort Eier legen und nach einiger Zeit schlüpfen. Kurze Panik! Bei genauerem Nachfragen, ob wir deshalb lang tragen müssen antworte Vinh: "yes, yes..ähm..sun..because of sun..yes! Hoooot!" Da war auch mit französisch nichts zu machen. Lost in translation. Ok, wir trugen also ne doppelte Schicht Anti-Brumm auf und beruhigten uns damit dass auch schon andere Menschen diese Tour gemacht habe, ohne Fliegen unter der Haut.

Sollte zu diesem Zeitpunkt der Eindruck entstanden sein, dass es nicht gut mit Vinh war, dann ist das ein falscher. Wir hatten sehr viel Spaß! Er hat uns beeindruckenden Orte um Bac Ha gezeigt. Ein wirklich netter Vietnamese. Danke Vinh!

Genug geschleimt, nach einiger Zeit ging es vom Balancieren zwischen den Reisterassen direkt in den dichten Wald. Wir hätten wahrscheinlich nicht einmal in Deutschland/Schweiz diesen Weg gewählt. Aber es lohnte sich, farbenfrohe Blumen, unbekannte Gerüche und immer wieder riesig große Bambusbäume. Hinter jeder Ecke gab es etwas Neues zu sehen, oder es ging plötzlich wieder aus dem Wald auf die Felder, wo man die Einheimischen die Ernte einholen sah.

Selbst Vinh, der schnelle Vietnamese, blieb immer wieder im Schatten stehen, es war am heutigen Tag unglaublich heiß. Im eigenen Saft zu stehen trifft es wahrscheinlich am besten, wenn man den Zustand beschreiben möchte.

Das stetige bergauf und durchqueren enger Wege durch den Wald wurden spätestens beim Erklimmen des ersten Berggipfels mit 1400 Meter belohnt. Siehe Bilder.

Dã ngoại ist das vietnamesische Vesper. (Ich hoffe ich hab es mir richtig gemerkt!) Dieses gab es am höchsten Punkt, sitzend auf dem Rand der Reisterassen! Wunderbar.

So ging es danach weiter bergauf, bergab, über eine unheimliche (für Anne!) Hängebrücke, durch kleine Dörfer. Bis wir am Ende nach 7,5 Stunden total K.O. In Bac Ha im Hotel ankamen und froh waren eine so tolle Tour gemacht zu haben.

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Kommentare: 1
  • #1

    Helga Schwinning (Donnerstag, 09 Oktober 2014 11:00)

    Das hört sich alles sehr interressant an und sieht sehr toll aus, mir scheint Euch geht es gut, Ihr lacht viel ! Weiter so. Alles Helga.