Das versprochene Essen

"Alter, hier geht ja mal gar nix".

Wir sind im besten Hotel der Stadt. Nicht wenn es nach Gan dem Besitzer des Buffalo Hostels in Dong Hoi geht, aber von ihm vielleicht später mehr.
Wir sind im Nam Long Hotel. Erster Abend, Essen in der Hotellobby. Vier deutsche Mädchen betreten den Eingangsbereich des Hotels. Wir versuchen so vietnamesisch wie möglich auszusehen. "Boah Ey, Alter hier gibt's was zu essen. Isses gut?" MIST, Tarnung aufgeflogen. Aber dass sie uns gleich als Deutsche entpuppen!
Tatsächlich waren sie ganz nett und wir kamen ins Gespräch.

Dong Hoi wurde uns von Anfang als nicht touristisch beschrieben. Hier geht also wirklich nichts. Aber es gibt verschiedene "Nichtse". Es gibt den kleinen Bergort, in dem es 2 Höfe gibt und sonst vielleicht noch ne Handvoll Kühe. Und es gibt Dong Hoi. Weitläufige Stadt, mit Fluss, Meer, Strand, Flughafen, Bahnhof und gefühlten 500 Hotels, die aber alle leer sind. Außer den Einheimischen sind hier nicht viele unterwegs. Geht man zum Strand, kann man es kaum glauben, dass niemand, und mit niemand meine ich wirklich keine Menschenseele, da ist. Wenn man an den Stellen, wo man von einem Schild gewarnt wird, hier nicht zu schwimmen, zu nah ans Wasser kommt, ertönt ein schriller Pfiff! Ein blaumäntliger Vietnamese kommt hinter den Dünen hervorgekrochen und fuchtelt mit den Armen rum. "Nonono, don't swim! Not good! Nononono!" Kurz danach ist er wieder verschwunden. Wieder allein!
Auf dem Nachhauseweg vom Strand findet man, wenn man die Straße, die so groß ist, dass zwei Flugzeuge nebeneinander landen könnten, die Bar vom Buffalo Hostel. Das Wechseln der Strassenseiten stellt jedoch zum ersten Mal kein Problem dar - nix los.
Im Buffalo Hostel: nette Bedienungen, leckere Mangoshakes. Bis zu dem Zeitpunkt, als Gan seinen großen Auftritt hat. Er peilt sein Publikum, Frau B. und Herr S., die noch krampfhaft versuchen sich unsichtbar zu machen, an. Dann folgt ein Monolog von ca. 30 Minuten mit ein paar eingebauten rhetorischen Fragen. "Welches ist das beste Hotel der Stadt? - Mein Hotel ist das beste der Stadt!" Einzige Rettung: "ähhm, können wir zahlen?" Am Ende empfiehlt er uns noch seine Free Beer, Free Burger Happy hour. Die wir mit 150% Wahrscheinlichkeit nicht besuchen werden. "Ok, thank you! Bye!"
Da gehen wir lieber ins Tree Hugger Café um die Ecke. Da können wir wieder chillen!!

Wie unterschiedlich die Geschmäcker doch sind. Für die einen ist Nichts nichts. Und für die anderen ist eben Nichts doch recht viel. Wir haben die Ruhe genossen! :-)

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Kommentare: 3
  • #1

    Helga Schwinning (Freitag, 17 Oktober 2014 08:33)

    Hallo Ihr Beide;Verfolge gerade Eure Weiterreise,warum darf man denn nicht im Meer baden? Kriegt Ihr jetzt grüne Füße , weil Ihr im Meer gestanden seit?Grüßle Helga.

  • #2

    carola (Samstag, 18 Oktober 2014 11:32)

    hauptsache eure reise ist nichts...
    Oma fällt sonst keinen Kommentar ein.
    Carola und Oma

  • #3

    Anne (Sonntag, 19 Oktober 2014 05:31)

    Helga: die Wellen waren zu hoch und die Strömung zu stark!
    Mama: hast du dich vertippt oder war das tatsächlich der Kommentar? Naja, wir verstehen es jedenfalls nicht...gehen gleich zum Strand (in Hoi An). Die Sonne strahlt und zum Frühstück gabs Bananen aus dem Garten ;-)