Saigon / 250

200.000 VND zahlt man hier um über allen zu sein. Die Anzeige steht noch auf 1, drückt man aber auf Start wird man 250 Meter in die Höhe getrieben. Im Reiseteam Block-Schwinning kommt nochmal Zweifel auf. Die nette Frau, die jetzt unser Geld hat grinst nochmal und wünscht uns viel Spass. Bei 49 gibt es einen kurzen Ruck. Licht fällt durch einen Schlitz an der gegenüberliegenden Wand. Meine Hand tut weh. Vor Anspannung muss jemand aus unserem Team die Hand zerdrückt haben. Der Spalt wird grösser und grösser.

Wieder ein Grinsegesicht. "Welcome to Bitecxo - Financial Tower". "Der ist lustig man - scheisse ist das hoch". Ich muss mich für die Kraftausdrücke neben mir entschuldigen. Meine Reisebegleitung hat minimal Probleme bei Anhebungen über Brusthöhe. 250 Meter gehören dann glaube ich in diesen Bereich. Wir steigen aus dem Fahrstuhl aus. Zum ersten Mal zeigt sich das vollumfängliche Saigon. So weit das Auge reicht - S A I G O N. Ein unglaublicher Ausblick der einem da geboten wird. In schwindelerregender Höhe kann man in alle Himmelsrichtungen Ausschau halten.

HCMC - Ho Chi Minh City gefällt uns auf Anhieb. Es sind wahrscheinlich die Menschen die einem hier netter entgegentreten. Egal an welcher Ecke man nach dem Weg fragt, bekommt man nett gemeinte Anweisungen. Ein grosses Problem hat diese Stadt aber gemeinsam mit Hanoi. Den Verkehr. Selbst Frau Merkel war vor Jahren hier, um die HCMCler in Sachen Ubahn zu beraten. Möchte man nämlich von A nach B sollte man wirklich 2 Mal überlegen welches der beste Weg ist.

Man fragt also nach dem Weg um zum nächsten Restaurant zu kommen. Die Einheimische zeigt in eine Richtung. Wir verziehen die Gesichter, die Frau lächelt. "Oh nein, wieder über die riesen Strasse!" Wir bedanken uns, holen einmal tief Luft. Völlig tiefenentspannt ziehen wir los. Nach 2 Metern ist es auch wieder vorbei damit. Der erste Fuss steht auf der Strasse, muss aber schnell wieder eingezogen werden, weil der Rollerfahrer mit seinen beiden Kindern an Bord beim Montieren der Gasflasche, die er transportiert ,die Quervariante gewählt hat. Neuer Versuch. Wir schaffen es bis zur Mitte der Strasse. Hupend kommt einem die Gegenseite entgegen. Ok, Bauch einziehen und los. Die Streifen, die hier auf dem Boden gepinselt sind, verzieren wahrscheinlich nur die Strasse. Von ZEBRASTREIFEN hat hier noch niemand etwas gehört. Puh. Letzter Meter, ich will mich schon freuen. Wildes Gehupe und ein Luftzug von der anderen Seite. Kurz vor dem rettenden Ufer kommt die Geisterspur! Ist die auch geschafft, muss man nur hoffen, dass niemand mehr auf dem Weg neben der Strasse fährt. JA! Bei uns heisst der Gehweg. Hier vielleicht auch, nur fährt man auch dort, wenn es einem auf der Strasse nicht schnell genug geht.

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Kommentare: 1
  • #1

    Helga Schwinning (Samstag, 08 November 2014 15:12)

    Hallo Ihr Halbasiaten, schöner Ausblick, fast so wie vom Freiburger Münster.Tschüssi , Helga.